Kühlen beim Rundschleifen
Kühlen beim Rundschleifen
Kühlschmierstoffzufuhr und Düsenauslegung
Eine angemessene Zufuhr von Kühlschmierstoff (KSS) in die Schleifzone ist von höchster Wichtigkeit. Dies ist nicht ausschließlich eine Frage von ausreichender Menge und hohem Druck. Der Kühlschmierstoff-Strahl muss auch annähernd die gleiche Geschwindigkeit wie die Schleifscheibe an ihrem Umfang aufweisen. Damit wird sichergestellt, dass die Scheibe den KSS auch in die Schleifzone transportieren kann. Visuell ist feststellbar, ob Gleichlaufschmierung (gemäß H. W. Ott) erzielt wurde, wenn der KSS-Strahl ca. 30 bis 40° C an der Scheibe «klebt».
Düsenauslegung
Plastikdüsen aus Steckelementen mögen zwar im Werkzeugbau den Anforderungen einer ständig wechselnden Fertigung gerecht werden. In der Massenfertigung reicht die Qualität nicht aus, da sie Turbulenzen im KSS verursachen und eine bestimmte Position nicht konstant zu halten vermögen, was die Gleichlaufschmierung weitgehend verhindert.
Eine angemessene Düse weist eine gerade Zone von mindestens 50 mm Länge auf. Die Austrittsmündung ist scharf und frei von Scharten. Der Anstellwinkel sollte gemäß nachstehender Illustration ca. 20 Grad betragen.
Als Alternative bietet sich die Kammerdüse an, die ebenfalls eine Gleichlaufschmierung ermöglicht. Die Düse liegt eng (Spalt von 0,5 mm) um die Schleifscheibe. Die Kammer wird mit KSS überflutet und die Scheibe wirkt wie eine Pumpe und transportiert den KSS mit Umfangsgeschwindigkeit in die Schleifzone. Zudem wirkt die Kammerdüse wie ein Ableitblech, das den Luftmantel von der Scheibe wegleitet und so die Zufuhr von KSS optimiert.
Gleichlaufschmierung
Die Austrittsgeschwindigkeit des Kühlmittelstrahls sollte in etwa der Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe entsprechen. Dies stellt sicher, dass die Schleifscheibe Kühlmittel in die Schleifzone transportiert. Bei einem Winkel von ca. 30 bis 40° tendiert der Strahl bei Gleichlaufschmierung dazu, an der Schleifscheibe zu „kleben“.
Düsenkonstruktion: Außenrundschleifen
Düse so gerade wie möglich!
Kante so scharf wie möglich!
KSS-Wahl
Für allgemeine Präzisionsaufgaben empfiehlt 3M Emulsionen mit mindestens 40% Mineralölanteil im Konzentrat. Reines Schleiföl ist bei Einsatz von keramischen CBN-Scheiben zu empfehlen. Die nachstehende Tabelle gibt an, wie hoch in etwa die KSS-Zufuhr und der Pumpendruck pro mm Scheibenbreite sein sollte.
UMFANGSGESCHWINDIGKEIT (M/S) | L/MIN/MM | DRUCK (BAR) |
---|---|---|
35 | 0,5 bis 1 | 1 bis 2 |
50 | 2 | 2 bis 4 |
60 | 3 | 4 bis 6 |
80 | 15 | 8 bis 10 |
Bei Einsatz von reinem Schleiföl sollte die Zufuhr um 50 bis 100 % höher gesetzte werden! Bei Hochleistungsanwendungen ist zusätzlich eine Hochdruckfreispülung der Schleifscheibe empfehlenswert. Bei der Bearbeitung von weichen Materialien ist diese zwingend erforderlich. Üblicherweise werden Drücke von 40 bis 80 bar verwendet.
FAQ
Welchen Zweck hat das Kühlen beim Rundschleifen?
Das Kühlen beim Rundschleifen dient mehreren Zwecken. Es reduziert die Hitzeentwicklung, die durch die Reibung zwischen Schleifscheibe und Werkstück entsteht. Dadurch wird eine thermische Beschädigung des Werkstücks verhindert. Zudem verbessert es die Oberflächenqualität und erhöht die Standzeit der Schleifscheibe. Ein geeignetes Kühlmittel ist beispielsweise das 3M™ Grinding Fluid 350.
Welches Kühlmittel sollte ich für das Kühlen beim Rundschleifen verwenden?
Für das Kühlen beim Rundschleifen empfehlen wir ein wasserbasiertes Kühlmittel. Es bietet eine gute Wärmeableitung und verhindert Überhitzung des Werkstücks. Speziell für den B2B-Bereich könnte das 3M™ Kühlmittel 1000 geeignet sein, das für eine Vielzahl von Schleifanwendungen entwickelt wurde. Es ist wichtig, das Kühlmittel regelmäßig zu wechseln, um optimale Ergebnisse zu erzielen.