Kupfer schleifen
Aufgrund seines edlen Charakters wird Kupfer seit Frühzeiten für eine Vielzahl von Gebrauchs- oder Kunstgegenständen eingesetzt. Von der ersten Schleifbearbeitung über den Feinschliff, das Finish bis hin zum Polieren - Es existiert eine breite Auswahl an Schleifgeweben, Faservliesmaterialien, Polier- bzw. Textilscheiben sowie flüssigen Schleif- und Poliermitteln.
Kupfer ist, als relativ weiches Metall, gut formbar und verhältnismäßig zäh. Das Material gilt daher als ein oberflächentechnisch sehr gut bearbeitbarer Werkstoff. Allerdings sollte bei spanabhebenden Bearbeitungsprozessen, wie dem Schleifen, der Wahl des Schleifmittels große Beachtung geschenkt werden und vor allem mit angepasstem Anpressdruck gearbeitet werden.
Anwendungsfelder von Kupfermaterialien
Neben häufigen Elektroanwendungen, wird Kupfer beispielsweise für Präzisionsteile, Gebrauchsgegenstände, Kunstgegenstände, Essbestecke oder Musikinstrumente verwendet. Wegen seines edlen Charakters kommt es als Kupferblech auch im Außenbereich zum Einsatz - etwa zur Dacheindeckung bzw. für Dachrinnen. Dort bildet sich im Laufe der Zeit die beständige typisch grünliche Patina aus (Grünspan). Außerdem findet sich Kupfer im Bereich der Sanitärtechnik wieder, z.B. als Material für Rohrsysteme.
Schleifbearbeitung von Kupfer
Häufig dient das Schleifen dem Entfernen der Oxidationsschicht bzw. einer Oberflächenpatina. Aber auch das Blankschleifen oder Polieren von Kupferwerkstücken sind typische Schleifanwendungen.
Praktische Schleiftipps
- Klassischerweise geschieht das Schleifen von Kupfer mittels Schleifscheiben und einer mittleren Körnung. Natürlich kann genauso entsprechendes Schleifpapier oder ein Bandschleifer genutzt werden. Bürsten haben sich ebenfalls bewährt.
- Angefangen mit dem ersten groben Schleifgang und bis hin zum Finish, sollte die Kupferoberfläche im Kreuzgang oder aber kreisend bearbeitet werden. So ist gewährleistet, dass die Kupferoberfläche tatsächlich gleichförmig geglättet wird.
- Den Anpressdruck eher niedrig halten.
- Ist nur eine Oxidschicht mittels Schliff zu entfernen, sollte berücksichtigt werden, dass sich die Schicht ziemlich schnell wieder ausbildet. Folglich muss die Kupferoberfläche entweder zügig weiterverarbeitet oder aber entsprechend geschützt werden.
- Um bei einem hohen Materialabtrag mittels Schleifen zu hohe Temperaturen und Zusetzen des Schleifmittels zu vermeiden, sollten entsprechende Schleifhilfsmittel eingesetzt werden. Bewährt haben sich hier z.B. Paraffin, Wachs oder Steinöl.
- Bevor Kupferrohre hart- oder weichgelötet werden, empfiehlt es sich, die Rohroberfläche kurz anzurauen. Dazu verwendet man am besten ein Schleifvlies. In Frage kommt beispielsweise die Vliesrolle Scotch-Brite™ Multi-Flex MX-SR von 3M. Diese basiert auf Schleifmittel in einem flexiblen Faservliesmaterial und funktioniert ideal auch bei Anwendungen in schwierig zugänglichen Bereichen wie kleinen Ecken, Vertiefungen und Falzen. Ebenso eignet es sich für die bloße Reinigung von Kupferrohren.
- Kupfer ist relativ weich, deswegen auf keinen Fall mit Draht, Stahlwolle oder scharfen Scheuermitteln arbeiten.
- Für den Feinschliff von Kupfer lässt sich zum Beispiel das 327DC Trizact™ CF von 3M mit Aluminiumoxid-Schleifkörnern verwenden.
- Scotch-Brite™ Faservliesprodukte wie etwa Vliesbänder, die über eine Gewebeunterlage verfügen, lassen sich besonders gut für Reinigungsarbeiten, zum Entfernen von Oberflächenverschmutzungen und Korrosion, zur Glättung von Metalloberflächen sowie zur Angleichung eines existierenden Strichbildes bei Kupfer einsetzen. Universelle Scotch-Brite™ Produkte im praktischen Format, sind maschinell oder auch manuell verwendbar.
Kupfer polieren
- Für den Feinschliff, was auch das Polieren umfasst, werden bei Kupfer vorwiegend flüssige oder pastenförmige Poliermedien verwendet, die mit verschiedenen Textil-, Tuch- bzw. Polierscheiben aufgetragen und einpoliert werden – und dies abgestuft nach Vorpolieren, dem eigentlichen Polieren bis hin zum Hochglanz. Hierzu kann man auf ein umfassendes Spektrum an 3M Poliermitteln zurückgreifen.
- Beim Polieren von Kupfer sollen keine Polier- oder Reinigungsmittel verwendet werden, die Ammoniak, pflanzliches Wachs wie Bienenwachs oder Carnauba enthalten. Alle pflanzlichen Wachse sind sauer und greifen ggf. die Materialien an, die sie schützen sollen. Untersuchungen zeigen, dass solche Chemikalien zu Ätzung, Rissbildung, Rissen und vorzeitiger Alterung von Kupfer oder dessen Legierungen führen. Außerdem verschlechtern wasserfreie und auf Ammoniak basierende Polituren das Ergebnis, so dass das Finish innerhalb weniger Wochen wieder stumpf wird.
- Für Finish-Arbeiten eignen sich idealer Weise auch Scotch-Brite™ Vliesbänder SC-BS. Das Faservlies auf Gewebeunterlage enthält keinerlei korrosionserzeugende Metalle und ist auch als Feilen- oder Kurzband verfügbar. Auch ein Microfinishing Film (MFF) kann zum Polieren eingesetzt werden.
- Feines Schleifmittel mit 1500er oder 2000er Körnung führt ebenso zu akzeptablen Polierergebnissen.
- Falls nichts anderes zur Hand ist, funktionieren zum Polieren hilfsweise auch weiche Stofflappen oder Hygienepapiere. Bereits vor Einführung moderner Poliermittel wurden Kupferoberflächen tagelang mittels Tüchern bearbeitet.